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© Antje Kern

Orientierung schaffen: Taktile Leitsysteme verständlich erklärt

Orientierung mit  Taktile Leitsysteme verständlich erklärt.

Warum Leitsysteme wichtig sind

Wer sieht, orientiert sich automatisch an Farben, Schildern oder Gebäuden. Blinde und sehbehinderte Menschen haben diese Möglichkeiten nicht. Für sie sind taktile Leitsysteme eine wertvolle Hilfe, um sich sicher zurechtzufinden. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie diese Systeme funktionieren, warum sie wichtig sind und welchen Nutzen Sie als Auftraggeber davon haben.

Was sind taktile Leistsysteme

Taktile Leitsysteme sind Bodenmarkierungen mit fühlbarer Struktur, die mit dem Blindenstock und/oder unter den Füßen wahrgenommen werden. Sie zeigen Richtungen an, warnen vor Gefahren und geben Orientierungspunkte. Sie bestehen im Wesentlichen aus zwei Bausteinen:

  • Leitlinien: Längsrillen, die wie eine Art Schiene den Weg vorgeben.
  • Aufmerksamkeitsfelder: Noppen oder Punkte, die auf besondere Situationen hinweisen.

Leitlinien – Orientierung in Bewegung

Wer blind ist, kann ohne Hilfen nicht einfach mehrere Meter exakt geradeaus gehen. Schon kleine Abweichungen führen nach wenigen Schritten vom Weg ab. Das können Sie selbst einmal mit geschlossenen Augen auf einer freien Fläche ausprobieren.

Leitlinien schaffen hier Abhilfe:

  • Sie verlaufen als fühlbare Rillen im oder auf dem Boden.
  • Mit dem Blindenstock oder den Füßen wird die Richtung gespürt.
  • Auch Kurven und Abzweigungen lassen sich dadurch sicher gehen – egal ob mit kleinem oder großem Radius.

Aufmerksamkeitsfelder – Hinweise an wichtigen Stellen

Nicht jeder Weg führt geradeaus. An Wegkreuzungen, Abzweigungen, Eingängen, Fahrstühlen oder Treppen braucht es zusätzliche Informationen.

Noppenfelder signalisieren: „Hier passiert etwas, bitte aufmerksam sein.“ Sie zeigen, dass es eine Richtungsänderung gibt, ein Übergang beginnt oder eine Treppe folgt. Zusammen mit den Leitlinien entsteht ein System, das durchgängig Orientierung bietet.

Solche Leitsysteme sind in einfacher Weise auch zeitlich befristet für Veranstaltungen nutzbar. Für jeden Bodenbelag gibt es den richtigen Kleber, um die Leitsysteme rückstandsfrei zu entfernen. Die Elemente werden danah bearbeitet und können wiederverwendet werden.

Materialien und Farben – Funktionalität trifft Design

Moderne Leitsysteme sind in vielen Materialien und Farben verfügbar:

  • Innen: Edelstahl, Messing, Aluminium, Kunststoff – dezent und elegant integriert.
  • Außen: Beton, Naturstein, Edelstahl witterungsbeständige Kunststoffe – robust und langlebig.

Mit einem deutlichen Farbkontrast von hell und dunkel, passend zur Farbe des Bodenbelags, unterstützen Sie Menschen mit Sehbehinderung. Diese erhalten so noch eine wertvolle visuelle Information.

Damit lassen sich Systeme gestalten, die Barrierefreiheit schaffen und zugleich optisch zur Umgebung in Gebäuden und Außenanlagen passen.

Normen und Regelwerke – Einheitliche Standards für Sicherheit

Für die Planung gibt es klare Vorgaben, die für Architekten, Planer und Betreiber wichtig sind:

  • DIN 32984: Gestaltung von Bodenindikatoren im öffentlichen Raum.
  • DIN 18040: Barrierefreies Bauen – Grundlagen.
  • DIN EN 17210: Europäische Anforderungen an Barrierefreiheit.
  • Vorgaben der kommunalen Bauordnungen oder spezieller Förderprogramme.

Sie sorgen dafür, dass Leitsysteme immer gleich funktionieren und für Nutzer verlässlich sind – egal ob im Bahnhof, Bürogebäude, Einkaufszentrum, oder Außenanlage.

Der Nutzen für Sie als Auftraggeber

Ein taktiles Leitsystem ist weit mehr als ein Pflichtprogramm:

  • Mehr Sicherheit: Blinde und sehbehinderte Menschen bewegen sich selbstständig.
  • Inklusion: Sie zeigen, dass alle willkommen sind.
  • Besseres Image: Barrierefreiheit stärkt Ihr Ansehen bei Kunden, Besuchern und Mitarbeitern.
  • Zukunftsfähigkeit: Barrierefreiheit wird zunehmend Standard in Bau und Architektur.

Fazit – Was Sie mitnehmen sollten

Leitlinien und Aufmerksamkeitsfelder machen den Unterschied: Sie übersetzen Wege, Abzweigungen und Gefahrenstellen in eine Sprache, die blinde und sehbehinderte Menschen verstehen können. So schaffen Sie Barrierefreiheit, ohne die Ästhetik eines Gebäudes zu beeinträchtigen – und zeigen Verantwortung für alle Besucher, Kunden und Mitarbeiter.

Ihr nächster Schritt: Planung Ihres Leitsystems

Planen Sie den Einsatz eines taktilen Leitsystems? Ich berate Sie gerne zu Materialien, Normen und individueller Gestaltung, damit Ihre Lösung funktional und zugleich architektonisch ansprechend ist.

Weiterführende Links

Angebot: Taktile Leitsysteme für blinde und sehbehinderte Menschen

Übersicht: Barrierefreie Gebäude und Außenanlagen

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